Ausgiebige Datengewinnung
Zusätzlich soll jeder Bereich über Pyranometer der sekundären Klasse verfügen, die nicht nur das direkte Licht auf der Vorderseite, sondern auch das diffuse Licht auf der Rückseite messen, um Daten über die Bestrahlung und das diffuse Licht zu erhalten. Die so gewonnenen Informationen können dann in den Kontext mit der gemessenen Energieproduktion gesetzt werden. Die Rückseiten-Pyranometer werden dabei so in der Mitte jeder Modulreihe positioniert, dass diese auch die Differenz der Lichtintensität auf der oberen und der unteren Reihe des Systems messen.
Durch die verschiedenen Messungen wird es am Ende möglich sein, alle notwendigen Daten einzuholen, um den Erfolg des Testprojekts fundiert beurteilen zu können. Mit einfachen Überwachungsinstrumenten wird es jedoch nicht möglich sein, alle Unsicherheiten vollständig zu reduzieren. Ein Beispiel ist etwa die Abschattung der unteren Reihe.
Vergleicht man das auf der Rückseite der Module gemessene Licht mit der Leistung des vorderen Bereichs, so ist in den oberen Reihen ein höherer Gewinn zu erwarten, da mehr diffuses Licht die höheren Module erreichen könnte, während der Rest abgeschattet wird. Basierend auf den endgültigen Messdaten wird GOLDBECK SOLAR in der Lage sein, die Installation technisch so zu verbessern, dass solche Verluste auf ein Minimum reduziert werden.
Herausforderungen bifaziale Module gemeistert
Mit dem Testprojekt in Akadyr will GOLDBECK SOLAR eine solide Bewertungsgrundlage für den zukünftigen Einsatz bifazialer Module in verschiedenen Bedingungen schaffen. Die Solaranlage in der kasachischen Region Karaganda bietet sich dahingehend gut an, dass die sehr niedrige Vegetationen im Sommer die Albedo nicht massiv verändert. Gleichzeitig erlaubt der Winter mit fast fünf Monaten konstantem Schnee eine detaillierte Analyse der Wirkung der Albedo auf den Gewinn, den die bifazialen Module im Vergleich zu Standardmodulen bieten.
Eine große Herausforderung gibt es für das Projekt in Akadyr dennoch. Mit Temperaturschwankungen von -50°C bis +50°C ist das Klima ein wesentlicher Faktor, der bei der Planung und Installation des Systems beachtet werden musste. Um dieses Problem zu lösen, wurde eine speziell konstruierte thermische Dehnungsfuge in die Unterkonstruktion eingebaut. Auf diese Weise haben die Stahlteile und Schienen genügend Platz und Flexibilität, um jegliche Beschädigungen der Komponenten zu vermeiden und die Bifazialität zu gewährleisten.
Aktuell einmaliges Projekt
Mit Power Plant Akadyr hat GOLDBECK SOLAR eine einzigartige Möglichkeit geschaffen, um die Leistung von ein- und doppelseitigen Modulen bei unterschiedlichen Neigungswinkeln und lichten Höhen auf individueller Wechselrichterbasis zu vergleichen. Denn das Solarkraftwerk ist die einzige derzeit bekannte Anlage dieser Größenordnung, die genau dies kann. In einem Jahr wird es möglich sein, erste Vergleichsergebnisse zu erzielen, wobei dort zusätzliche Parameter bezüglich Temperatur und Umweltbedingungen im Sommer und Winter in Kasachstan mit einfließen.
GOLDBECK SOLAR möchte damit seinem Anspruch, der beste Solaranbieter in Europa zu sein, gerecht werden. Dafür investiert das Unternehmen ständig in technische Analysen der verschiedenen Komponenten, die in den eigenen Solaranlagen verwendet werden, um somit auch seinen Kunden die bestmöglichen technischen Lösungen anbieten zu können, die auf einer konstanten Analyse und Forschung über 20 Jahre hinweg beruhen. Die Anlage in Akadyr ist dabei nur eines von vielen Projekten, die der Solarexperte in den vergangenen zwei Jahrzehnten bereits durchgeführt hat. Durch die Testung der bifazialen Solarmodule am Standort Akadyr ist das Projekt aber sicherlich eines der spannendsten.